DUNE (2021) ist genau der richtige Film, um das Erlebnis Kino neu zu entdecken. Nach monatelanger Abstinenz von der Leinwand bietet sich dem Kinogänger ein Bild-und-Ton-Spektakel der den Besuch mehr als nur rechtfertigt.
Wunderbar ergänzt die Mise en Scène lange Totalen von Wüstenlandschaften, von exorbitant großen Raumschiffen und Sandwürmern mit haptischen Detailaufnahmen. Das war schon immer eine bewährte ästhetische Kombination, die sich spätestens seit LAWRENCE VON ARABIEN im filmischen Umgang mit dem Motiv Wüste etabliert hat.
Generell eignet sich das Sandmeer schon seit Cecil B. DeMille bestens für kinematographische Landschaftsvermessungen, wobei die Geschichten selten weniger episch sind als die Landschaft gigantisch ist.
Eine sehenswerte Ausnahme, die die Naturgewalt Wüste durch die Erzählung konterkariert, sie eben nicht als epischen Raum vorführt, ist ein furchtbar langweiliger, aber deshalb kein schlechter Film: Gus van Sants‘ GERRY (2002), wo zwei Freunde in der Wüste – tja – stranden.
Sonst aber ist es so: Die Wüste, sie will groß erzählt werden. Natürlich nicht nur, seitdem es überlebensgroße Bewegtbilder gibt, die man in dunklen, von der grellen Sonne abgeschotteten Räumen zu Gesicht bekommt. Nein, schon in alttestamentarischen Erzählungen wird die Wüste als ein Ort stilisiert, der Helden schafft, Völker zur Reife und Mündigkeit führt, kurz: eine Heldenreise in Schwung bringt – oder zumindest mit ihrer schroffen Trockenheit den Boden dafür bereitet.
Nicht nur Sandwürmer tauchen dabei als Riesen der Wüste auf. In einem meiner Lieblingsanimes, VAMPIR HUNTER D BLOODLUST (2000) gibt es es eine wunderschöne Sequenz, die Meerestiere aus den Sandwellen in den Himmel steigen lässt, hier der Trailer zum Film:
Die Existenz von Frank Herberts DUNE-Würmer inspirierte bestimmt die Zeichner dazu, der Wüste Leben einzuhauchen.