Über den trauernden Eddie Murphy

BEVERLY HILLS COP gelingt eine wunderbare emotionale Gratwanderung. Der Film ist ein Star-Vehikel für einen Comedy-Star und anschließenden Welt-Superstar Eddie Murphy, eindeutig. Deshalb ist es um so spannender, zu erleben, durch welche dramaturgischen Entscheidungen dies gelingt.

Das Weglassen der Tragödie und das Zuspitzen der Komödie lässt Eddie erst richtig zur Höchstform auflaufen. UNd das sehen wir am besten in der Szene, in der er um seinen verstorbenen Kumpel trauert und den Entschluss fasst, dass er der Spur nachgehen wird.

Axel wird von den Bösen niedergeschlagen. Als er erwacht, liegt sein Kumpel neben ihm, tot. Doch der Film präsentiert nicht die Szene, in der Axel aufwacht, am Leichnam rüttelt usw. Sondern startet gleich mit den Polizei-Ermittlungen. Axel kühlt sich die Beule am Kopf, ist schweigsam – sehr ungewöhnlich – und spricht mit seinem Chef.

Durch das Weglassen der tragischen Szene gelingt es dem Film, den Erzählton leicht zu halten. Niemand, der diese Cop-Comedy schaut, möchte eine emotional-innerliche Szene erleben. Aber gleichzeitig ist es auch sehr wichtig, Axels Emotionen ernst zu nehmen, erfahrbar zu machen, denn sie motivieren seine Aktionen und damit auch den Titel des Films, er reist nach Beverly Hills.

Dem Film gelingt es durch kluges Erzählen, mir an Axels Innenleben Anteilnahme zu entlocken, ohne mein Einfühlungsvermögen für einen – sagen wir: eher oberflächlichen – Cop-Film zu missbrauchen. Schön!

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