BUFFY

Amazon Prime, wie auch jeder ernst zu nehmende Streaming-Dienst, rechnet mit der Nostalgie der Millennials – der ersten Generation, die mit Videotheken und 400-Sender-Kabelfernsehen aufgewachsen ist. Amazons Rechnung geht bei mir mit der legendären Serie BUFFY – VAMPIRE SLAYER voll auf.

Erst beim erneuten Schauen ist mir aufgefallen, was das Innovative und Großartige an der Serie von Joss Whedon ist. Die Serie überrascht gleich mit der ersten Folge. In der Regel beginnen Teenie-Serie, in denen Dämonen auftauchen, damit, dass die Helden die Fähigkeiten entdecken, mit der Welt der Dämonen in Kontakt kommen usw. Bei BUFFY ist der Ausgangspunkt aber ein ganz anderer.

Buffy jagt schon länger ziemlich erfolgreich düstere Kreaturen. Doch kann sie nie mit jemandem darüber sprechen. Sie kommt neu an die Schule und möchte am liebsten vergessen, dass sie für die Dämonen-Jagd auserwählt ist. Typisch Teenager möchte sie doch nur so sein wie alle anderen. Doch jeder an der Schule hat ein Interesse daran, sie nicht als Gewöhnliche zu behandeln. Und schon zieht sie die Aufmerksamkeit von Vampiren und der SchülerInnen auf sich.

Die Serie zieht den Zuschauer sofort in den Alltag der Teenager rein, die wie stereotype Teenager-Figuren aufgebaut sind: die Bitch, der Nerd, die Außenseiterin, der schusselige Direktor, der mysteriöse Gutaussehende usw. Damit werden zwei Dinge zugleich erfahrbar gemacht: Der Zuschauer wird in Sicherheit gewiegt, er kennt diese Welt, die Archetypen liefern den Couch-Potatoes das, was sie am meisten begehren: Gewohnheit.

Doch erst die Gewöhnlichkeit der Welt lässt es zu, dass ein weiteres Element eingeführt werden kann: Dämonen, Vampire und das Blutsaugen. Der Mix ist sehr gut ausbalanciert und in der Art, wie die Figuren eingeführt werden, ist von Minute eins an klar, dass man einer Highschool-Serie zuschaut, in der Vampire auftauchen – und nicht andersherum: Horror an einer Highschool. Kein Slasher-Genre, kein HALLOWEEN.

Der besondere Kniff, die Heldin als erfahrene Jägerin zu etablieren, die nun neu anfängt, gibt uns eine Protagonistin, die nicht dumm Neues lernt, über die eigene Stärke sich groß wundern muss und von Mentoren jungfräulich an der Hand genommen wird. Sondern eine gewitzte, aber als typischer Teenager zu Sarkasmus neigende Sechzehn-Jährige, die sich mutig durch- und für andere ein-setzt.

Jenseits von Nostalgie lässt sich für BUFFY festhalten: Die Serie macht einfach Spaß!

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