LAST MAN STANDING zeigt uns einen besonders schweigsamen Bruce Willis. Der wortkarge Westernheld findet sich im Amerika der Prohibition wieder. Bemerkenswert fand ich, wie wir als Zuschauer zu jeder Zeit die Motivation und Haltung der Figur nachvollziehen können.
Im Voice-Over des Anfangs sagt er, es gehe ihm um Geld. Doch schnell zeigt sich, dass es genau das nicht ist. Es geht ihm darum, aufzuräumen, die Schwachen zu beschützen. Und wer kann in einer Welt der harten Männer schutzbedürftiger sein als Frauen? Sie sind klassisch entweder Huren oder Heilige, aber immer der Schwachpunkt der gewalttätigen Männer.
Bruce Willis spielt den echten tough guy, wie man sich eben solche Typen vorstellt. Wortkarg, beobachtend, immer präsent und doch nicht zu greifen. Einzig wir Zuschauer haben unsere Freude daran, hinter den aus zusammengekniffenen Augen geworfenen Blicken, dem Stirnrunzeln und Whisykey-Shots-Runterwürgen Zeichen von Innenleben zu erkennen. Die Fassade des harten Mannes bröckelt nur für uns Zuschauer.
Der Film macht es ganz geschickt, indem Bruce Willis einfach auf Gewalt und Drohungen reagiert. Die Bedrohung von Leib und Leben macht seine Entscheidungen nachvollziehbar: Sie wird bedroht, sie wird gefangen gehalten, er muss etwas dagegen tun.
In einer Welt der Gewalt werden die Handlungsmotive brutal kleingehalten. Aber das macht sie umso leichter verständlich für den Zuschauer.