CONAN, DER BARBAR von 1982 erfreut sich am Fantasy-Pulp. Das gestaltende Prinzip – die atmosphärischen Dichte, die nie auf das Voranschreiten der Handlung verzichtet – findet sich auch in der mittlerweile kanonischen Filmmusik Basil Poledouris wieder.
Wenige Dialoge, die Handlung springt schnell in medias res und damit direkt in den Augenblick kurz vor dem Ziehen eines Schwerts, dem Anlegen des Bogens und dem Sich-eins-Überhauens. Bestimmt ist dieses erzählerische Prinzip zum Teil auch der Besetzung der Hauptrolle mit Arnold Schwarzenegger geschuldet: In seiner ersten Rolle macht er trotz allem eine gute Figur und lässt die Muskeln spielen und die Augen in der Untersicht spielen.
Der Film führt vor, dass eine High-Fantasy-Welt zuallererst Genuss am Eskapismus, am Entwerfen und Erleben fern-bekannter Welten ist, in denen der Stahl von Waffen der Feder der Gelehrten mindestens ebenbürtig erscheint.
Der Erzählton des Blockbusters wirkt heute ungemein revolutionär: Lange Einstellungen mit viel in die Tiefe gestafelter Mise-en-scène; ein emotional den Plot kommentierender aber nie redundanter Orchester-Score; der Verzicht auf Dialoge und Details, die der Erzähl-Logik dienlich sein können, aber den Drive der Handlung aus Sex, Action, Muskelmasse in Bewegung und purem Ergötzen an Horror-Szenarien konterkarieren…
Die Macher haben zuerst Spaß am Pulp der Fantasy-Reihe. Da braucht es wenig psychologischen Realismus, zumal der Hauptdarsteller ihn gar nicht liefern kann.
Trotzdem bleibt CONAN, DER BARBAR kein eskapistisches Werk. Die Metapher auf die Hippie-Kultur der sechziger und siebziger Jahre in den USA ist vordergründig: Die Hippies, die Blumenbräute, die einem falschen Idol folgen, sich opfern und Gewalt billigen – die Parabel vom Kampf zwischen Stahl (Conans Papa) und Fleisch (Thulsa Doom) bleibt hierfür Kulisse und Themen-Horizont, um dem Real-Vorbild der Story die Genre-Bearbeitung zu geben.