
Netflix hat ein ehrgeiziges Konzept als Serie verfilmt. Eine Person wird vorgeladen und verhört, sei es: es ist ein Zeuge, der sich tatverdächtig macht. Sei es, es ist der Tatverdächtige selbst, der sich um Kopf und Kragen redet.
Das Konzept beinhaltet, dass Verräum und Polizeiwache nicht verlassen werden, die Erzählzeit entspricht fast der erzählten Zeit und als Zuschauer darf man nur das über den Fall erfahren, worüber sich die Ermittler unterhalten.
Ein Who-dunnit im Gewand eines Kammerspiels.
Leider lässt uns die Serie die Starrheit des Konzepts spüren.
Als Zuschauer verfängt man sich in einem Teufelskreis: Im Krimi-Genre möchte man gerne miträtseln (Was war Motiv, wer der Mörder?), aber dies ist nicht möglich, weil die Informationen radikal zurückgehalten werden. Dann möchte man wenigstens mit den ErmittlerInnen mitfiebern, möchte der Team-Dynamik beiwohnen – aber auch hier: Fehlanzeige. Die Ermittler sind ruppig, abweisend, unsympathisch und arrogant. Da kommt weder kollegionales Feeling auf, noch sind die Figuren auf irgendeine Weise an sich besonders ansprechend.
So eilt man als Zuschauer vom Fall mit den relevanten Infos zu den Team-Szenen, hungrig auf den Krimi-Plot, durstig nach etwas menschlicher Wärme – aber weder das eine, noch das andere schafft es, uns zu befriedigen. Wir zehren uns allmählich auf.
Die Serie wirkt gedanklich kühl und vergisst vor lauter Ehrgeiz das eigentlich Wichtige: gute Unterhaltung.
#serie #drama #drehbuch #criminal
Das gibt es ja aus vier ländern. Schon eines der anderen Drei gesehen?
Noch nicht, die britische Version könnte spannend sein…
Ich würde da eher auf die Franzosen tippen 😁