Auf den Golden Globes 2019 äußert sich Alfonso Cuarón zu ROMA, Netflix und Kino.
Und er hat einfach recht.
Seit ROMA, das Prestige-Projekt von Netflix, im September gezeigt wurde, starb die Diskussion einfach nicht ab: Gräbt NETFLIX dem Kino sein Grab, wenn der Techgigant anfängt, bessere („kinematographischere“) Filme zu machen als die traditionellen Hersteller von Filmen? Brauchen wir überhaupt noch die große Leinwand, das Gemeinschaftserlebnis, wenn wir von der Couch auch live twittern und twitchen können?
Die Antwort ist ganz simpel: Ohne Netflix würde es einen Film wie ROMA nicht geben, weil die Studios diese Art von Projekt niemals finanzieren würden. Das ist die eine Seite. Andererseits ist ROMA so kinematographisch, solch ein großes „gefühlhaltiges“ Epos, das die gewohnte Heim-Leinwand nicht ausreicht, um die Gefühle zu bändigen. Einzig die große Leinwand wird dem Film gerecht.
Anders als befürchtet wird Netflix nicht auf die Aufführung von Filmen in Kinos verzichten. Nach ROMA hat Netflix seine Blockade-Haltung gegenüber Kinobetreibern aufgegeben und offensiv die Verwertungsstrategie verändert: Kinovorführungen stehen nun auch im Zeichen des roten Letterings auf weißem Grund.
Zum Glück ist das nicht schlimm, ganz im Gegenteil, und gar nicht bedrohlich. Und darauf weist uns Alfonso Cuaròn hin.
Eine andere Frage, die ich sehr spannend finde, ist, wieso sich Netflix mit seinen Programminhalten immer stärker dem linearen Fernsehen annähert?