Die Magie der Figuren

DOCTOR STRANGE überwältigt den Zuschauer mit endlos gefalteten Räumen, die sich wieder und wieder ineinander falten – weit besser als INCEPTION… Sosehr die Bildmagie und die Bildräume auch überraschen – so etwas gab es noch nie im Kino -, es fällt auf, dass die Nebenfiguren, ihre Konflikte und selbst so manch ein Konflikt der Hauptfigur sich nie über den Stand einer bloßen Behauptung hinausbewegen.

Ein behaupteter Konflikt und die dazu passende Lösung sind Gift für eine organisch-gesunde Plot-Entwicklung. Und so fällt auf, dass der Hauptkonflikt des Hauptbösewichten Kaecilius (er fühlt sich von The Ancient One verraten) genauso wie die dogmatische Regeltreue Mordos (er zürnt und kritisert ständig den Pragmatismus, den Doctor Strange an den Tag legt) einzig auf der Dialogebene existieren. Die Konflikte und Themen werden deklariert, werden in Dialogszenen in Worte gegossen. Doch geben sie uns keinen emotionalen Zugang zu den Charakteren oder zu ihrer Erfahrungswelt. Die Emotionen, Konflikte und Dilemmata bleiben von Anfang bis Ende (nur) behauptet.

Zum Glück rissen mich die Zaubertricks der Figuren und des VFX-Departments so sehr mit, dass ich über den schwachen Plot hinwegsehen konnte.

 

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