JOHN WICK 2

Wenn Keanu Reeves im Bild auftaucht, anfangs bloß ein Schatten, der sich in Menschengestalt materialisiert, um ganz martialisch die Bösen auseinander zu nehmen, dann war ich ganz Zuschauer, ganz Kind, das sich seinem Lieblingsspiel hingibt: Böse Menschen konsequent und auf souveräne Art zusammenschlagen.

Der Film JOHN WICK 2 ist (wie sein Vorgänger) eine lustvolle Hommage an das Assassinen-Genre, mit opulenter Lichtsetzung, langen Auto-Jagden durch Innenstädte (DAS production value schlechthin des Action Genres), einem Szenenbild, das gekonnt die Szenerie den Anforderungen der Stunts anpasst, zugleich aber die Räume für die Charaktere maßschneidert (ähnlich wie die Anzüge von James Bond stets perfekt sitzen und für ihn selbst im Wasser nie ein Hemmnis sind) und einem großartigen Keanu Reeves, der der Action seinen Körper darreicht und, ganz uneitel, in lang gehaltenen Einstellungen schießt, schreit und zuschlägt.

Alles soweit wunderbar. Aber die Musik: eine Klangtapete, die auch die letzte emotionale Note im Bild mit Synthie-Bässen überwuchert und erstickt. Die Bildführung: eine Produktion an ästhetisch schönen Bildern, aber der formal richtige Bildausschnitt macht leider noch kein emotional forderndes, berührendes Bild aus. Die Handlung spielt besonders in den Szenen zur Höchstform auf, in denen die Welt der Killer, der angefertigen Münzen und der Regeln geschildert. Wenn aber Charakteren Tiefe und Motive beglaubigt werden sollen, fällt die Handlung flach, ein Fehlschuss, tausend Mal gehört und gesehen.

Ein Film für Action-Fans und Fans von Keanu Reeves. Für Interessierte aber gibt es noch JOHN WICK – den ersten Teil.

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