MIDNIGHT SPECIAL

Jeff Nichols drehte einen Film, der aus der Zeit gefallen ist. Er gehört nicht in unsere sondern in die Zeit der B-Movies, die nicht die Welt gekostet, die keine aufwändigen Effekte gebraucht haben, die auch hintereinander weg, im Doppelpack, in den Kinos liefen. Die Rede ist von Jeff Nichols MIDNIGHT SPECIAL.

Science-Fiction ist ein weites Genre, es trifft diesen Film nur halb. Es geht um Glauben, nicht nur Religion, um den Glauben an etwas, an eine Vision oder einen Tatbestand, den andere nicht akzeptieren, ablehnen oder ignorieren. Der Glaube schweißt eine Gemeinschaft zusammen – der Film fängt im Versammlungssaal einer Sekte an. Genauso wie er Menschen zusammenbringt, entfremdet der Glaube sie ihrem Umfeld, Offensichtliches wird ignoriert, abgelehnt, die Sekte ist als Gemeinschaft von anderen Gemeinden isoliert.

Der Junge mit den besonderen Fähigkeiten bringt die Welt ins Schwanken. Fern von Glauben an sich, ist er besonders. Es braucht für ihn keinen Glauben, um seine Besonderheit zu legitimieren. Aber der Glaube an ihn bringt seine Eltern zusammen: Sich selber durch die Glaubenssätze der Sekte fremd geworden, schafft die Odyssee ein neues Miteinander, eine Familie, auch wenn das Ende den Vater von der Mutter räumlich trennt.

MIDNIGHT SPECIAL ist deshalb ein Film, der von der heilstiftenden Wirkung des Glaubens erzählt, auf die Gefahren hinweist, die Glauben an sich für Menschen und ihre Gemeinschaften hat, und schließlich das Paradies buchstäblich auf die Erde holt. Und das alles als Science-Fiction Film und mit einem Kind, dessen Augen blaue Energie-Strahlen in den Himmel senden.

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