*Spoiler – wenn auch nur ansatzweise* Wer hätte gedacht eine Erzählung aus der Bibel in einem Sci-Fi-Film wiederzufinden? Es geht im zweiten Abschnitt von WAR FOR THE PLANET OF THE APES um die archetypische Geschichte von Moses, der sein Volk durch die Wüste zu einer neuen Heimat führt. Wir kennen die Geschichte, nicht nur durch die Bibel, auch wegen des Original-Films PLANET OF THE APES von 1968. Das Ende des Krieges Mensch gegen Affe ist schon bekannt, die Geschichte Moses‘ ebenso.
Caesar muss seine Affen, seine Familie vor den Menschen verteidigen, die Menschheit löscht sich am Ende sowieso selbst aus. Eine göttliche Intervention, nicht Deus Ex Machina, aber durchaus mit dem pompösen Gedöns von Hubschraubern und Artillerie bricht über die Affen in der letzten Schlacht ein. Ähnlich wie in DER HERR DER RINGE – DIE ZWEI TÜRME ist die letzte Bastion der Menschheit eine Festung am Fuße eines Berges mit Blick auf eine Ebene. Schön am Finale ist die Entscheidung, die Affen eben nicht am Kampf der Menschen gegeneinander teilhaben zu lassen, sondern sie quasi als eigenes Volk mit eigenen Problemen in Szene zu setzen. Der rote Faden der Erzählung ist somit auch nicht die Materialschlacht, sondern Caesars reifende Einsicht, seine eigene Rach- und Mordlust zu besiegen, seinen eigenen Koba einzusperren, um seinem Volk eine Zukunft geben zu können. Der kahlköpfige Pharao des Films, Woody Harrelson in einer Marlon Brando Impression, weiß gut sein eigenes Volk von dem der Affen zu unterscheiden, die Reinlichkeit ist sein oberstes Gebot. Im guten Geiste des Alten Testaments sucht ihn die Plage heim, der er seinen eigenen Sohn geopfert hat.
Ein runder Film mit schönen Anspielungen auf diverse Klassiker des Filmgeschichte, nicht nur auf PLANET OF THE APES.